Pädagogisches Konzept

1      Das bin ich

Mein Name ist Nancy Golz. Geboren bin ich am 19.02.1982 in Berlin und im Jahr 2004 nach Schleswig-Holstein ausgewandert. Ich bin Mutter von einer fast erwachsenen Tochter und einem kleinen Sohn. Mit meiner Familie, zu der unsere französische Bulldogge Ramiro und Katze Eddi gehört, wohnen wir in einem schönen, alten Einfamilienhaus in der Rosenstadt Uetersen.

 

Wie kam ich zu dem Entschluss, Tagesmutter zu werden?

Das Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt mich seit meiner Ausbildung zur Arzthelferin vor über 25 Jahren. Der Umgang mit Menschen jeglichen Alters, Gesundheitszustandes und Herkunft bereitet mir bis heute sehr viel Freude.

Stets habe ich versucht mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

Habe neben dem Beruf studiert und meinen Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen absolviert. Danach habe ich viele Jahre in verschiedenen leitenden Positionen gearbeitet und war zudem ehrenamtlich im Prüfungsausschuss der Handelskammer Hamburg tätig. Zuletzt bin ich mit meinem Mann selbstständig in der ambulanten Pflege unterwegs gewesen.

Durch die Geburt meines Sohnes im Jahr 2018, habe ich mehr und mehr gemerkt, dass ich etwas verändern möchte.

Der Gedanke keimte auf, als Tagesmutter zu arbeiten.

Hierbei kann ich Familie und Beruf wunderbar unter einen Hut bringen. Für meine Familie da sein und die Betreuung mit den „Wurzelzwergen“ professionalisieren.

Daher begann ich im Januar 2020 die Qualifizierung als Kindertagespflegeperson bei der Familienbildung Wedel e.V.

 

2      Rahmenbedingungen in der Tagespflege

 

2.1      Lage

Unser Einfamilienhaus liegt in einer ruhigen Sackgassenlage in Uetersen. Das Rosarium ist fußläufig in ca. 10 Gehminuten zu erreichen. Auch haben wir Felder und Wiesen mit vielen Tieren in unmittelbarer Nähe.

 

2.2      Ausstattung der Tagespflege

Unsere liebevoll gestalteten Räumlichkeiten bestehen aus einem Spielraum sowie einem Ruheraum, einem Bad und einer Küche. Alle Räume sind kindgerecht eingerichtet und laden zum Spielen und Entdecken ein. Ein Angebot an Büchern und altersgerechten Spielsachen steht den Kindern immer zur Verfügung.

 

Wann immer es das Wetter zulässt, werden wir uns im Freien aufhalten. Der etwa 700 m² große Garten bietet den Kindern die Möglichkeit sich draußen frei zu bewegen und auszutoben. Des Weiteren lädt dieser zum Spielen, entdecken und auch naschen und pflegen von selbstangebautem Obst und Gemüse ein.

 

2.3      Betreuungszeiten

Die Betreuung findet jeweils Montag bis Donnerstag von 7-15 Uhr, sowie Freitag von 7-14 Uhr statt. Ich biete ausschließlich Vollzeitplätze an. Sollte Betreuungsbedarf darüber hinaus notwendig sein, können wir dies gerne besprechen.

 

2.4      Betreuungsanzahl und Alter

Als geprüfte Tagesmutter darf ich bis zu 5 gleichzeitig anwesende fremde Kinder betreuen. Das Alter liegt dabei meist zwischen 1-3 Jahren.

 

2.5      Urlaubs- und Krankheitszeiten

Pro Jahr habe ich ca. 30 Tage Urlaub. Diesen gebe ich spätestens im November/Dezember des Vorjahres bekannt, sodass für die Eltern die Möglichkeit besteht, entsprechend ihren Urlaub zu planen. Sollte es Vertretungsbedarf geben, wenden Sie sich bitte an die Familienbildung Wedel e.V., Frau Anette Bull 04103-803 29 84.

 

2.6      Ziele und Grundsätze meiner Arbeit

Mein Hauptanliegen ist es, den Kinder eine geschützte und liebevolle Umgebung zu bieten. Eine Umgebung, in der sie sich sicher fühlen, sich entfalten und behaupten können.

Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein finde ich sehr wichtig und unterstütze dies bestmöglich. Besonders kleine Kinder brauchen emotionale Sicherheit, eine liebevolle Bezugsperson und einen geregelten Tagesablauf.

Jedes Kind wird individuell, nach seinen persönlichen Möglichkeiten und Bedürfnissen von mir begleitet. In meiner täglichen Arbeit mit den Kindern möchte ich ihnen Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und Vertrauen geben.

Ihnen dabei helfen ihre Selbstständigkeit zu entwickeln, nach dem Grundsatz

                         „Hilf mir es selbst zu tun“.

Die Persönlichkeitsentwicklung fördern, Sozialverhalten lernen und Körperbewusstsein erfahren. Wichtig ist mir das gemeinsame miteinander, Lösungen bei Streit zu finden, trösten anderer Kinder durch die Kinder und gemeinsame Erfolge zu erleben.

                           Frei nach dem Motto

          Das Spiel ist die höchste Form der Forschung

                               -Albert Einstein-

 

3     Information zur Eingewöhnungszeit

Jedes Kind ist individuell und braucht eine andere Zeit, um sich von den Eltern zu lösen. Aus diesem Grund verfahre ich dabei nicht nach einem bestimmten Schema, sondern schaue genau hin. Sobald die Eltern zum Erstgespräch da waren und man sich für eine Betreuung bei mir entschieden hat, startet das Kennenlernen. Ein Elternteil nimmt mit dem Kind an unserem Tagesablauf teil.

Dieser wird an wenigen Tagen reduziert angeboten, um das neue Kind nicht zu überfordern aber dennoch zu locken. Nach etwa drei Tagen starten wir einen ersten Trennungsversuch und es wird geschaut wie wir dann am besten weiter verfahren. Ich orientiere mich hierbei am Berliner Eingewöhnungsmodell, mit dem ich persönlich sehr gute Erfahrungen bei meinen eigenen Kindern gemacht habe. Zu langes Bleiben der Eltern gestaltet den Ablöseprozess für die Kinder schwieriger.

Besonders hilfreich in der Eingewöhnungszeit ist, wenn die Kinder einen Gegenstand dabeihaben, der sie an Zuhause erinnert, das kann ein Kuscheltier, ein Schmusetuch oder ähnliches sein.

Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern benötigen eine Zeit zum Eingewöhnen. Dank unserer modernen Technik geht die Kommunikation heutzutage, ohne Wissen des Kindes viel einfacher. Besorgte Eltern bekommen Kurzinfos oder (wenn gewünscht) Fotos zugeschickt. Denn entspannte Eltern sorgen für entspannte Kinder.

2-3 Wochen sollten für die Eingewöhnung eingeplant werden.

Diese ist beendet, wenn das Kind mich als sichere Basis und weitere Bezugsperson akzeptiert hat.

 

4     Regeln und Rituale

Diese sind wichtige Orientierungspunkte für Kinder. Sie geben ihnen Sicherheit und erleichtern ihnen den Abschied von den Eltern.

Einige wichtige Regeln bei den Wurzelzwergen sind:

  • Gegenseitige Rücksichtnahme und respektvoller Umgang
  • Nach dem Spielen wird aufgeräumt
  • Bei den Mahlzeiten bleiben wir am Tisch sitzen
  • Spielsachen werden nicht kaputt gemacht

 

Rituale gehören zum Alltag und geben Kindern unheimlich viel Vertrauen und Sicherheit

  • Begrüßungslied im Morgenkreis
  • Gemeinsames Essen
  • Geregelte Ruhepausen

 

 

5     Tagesablauf

Der Tagesablauf beginnt ab 7 Uhr und richtet sich eng nach den Bedürfnissen der Kinder. Grundsätzlich fange ich den Tag, mit einem gemeinsamen Frühstück an. Dies empfinde ich als sehr wichtig, da nicht jedes Kind zu Hause frühstückt. So haben alle Kinder eine Grundlage bevor wir mit dem täglichen Morgenkreis in den Tag starten. Nach dem Frühstück sind wir bei fast jedem Wetter in der Natur anzutreffen. Auch gehen wir mal gemeinsam Einkaufen oder auf den Wochenmarkt. Das Mittagessen bereite ich oftmals mit Hilfe und unter den neugierigen Blicken der Kleinen vor. Wir decken gemeinsam den Tisch, singen etwas oder sagen einen Spruch auf und essen gemeinsam.

 

Exemplarischer Tagesablauf

Alle Zeitangaben Richtwerte sind abhängig vom aktuellen Tagesgeschehen, der Gruppendynamik, den geplanten Aktionen sowie den Witterungsverhältnissen und den Bedürfnissen der Kinder.

 

7:00 Uhr – 8:00 Uhr Bringzeit

8:15 Uhr – 9:00 Uhr Frühstück

9:00 Uhr – 11:00 Uhr gemeinsames/freies Spiel, Spazieren, Natur, Tiere beobachten

11:15 Uhr – 12:00 Uhr Mittagessen

12:00 Uhr – 13:30 Uhr Mittagsruhe

Nach der Mittagsruhe können die Kinder individuell abgeholt werden. Die restliche Zeit gestalten wir gemeinsam, je nach Witterung meist im Garten.

 

 

6      Ziele und Formen der pädagogischen Arbeit

Mein Ziel ist es, den Kindern ein stabiles Umfeld zu bieten. Eine altersentsprechende Förderung, sowie eine liebevolle Betreuung. Ich bemühe mich um Offenheit, Reflexion und Akzeptanz.

 

 

6.1      Erziehung im Bereich Persönlichkeitsentwicklung/Selbstständigkeit

Durch liebevollen und respektvollen Umgang möchte ich das Selbstbewusstsein der Kinder aufbauen und stärken.

Sie sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen, ihre Ideen zu äußern und umzusetzen. Ich werde die Kinder dabei unterstützen, selbstständig zu werden, wie z.B. sich selbst anzuziehen, Hände waschen, ohne sie dabei zu überfordern. Was und wie viel ein Kind selbstständig tun kann und möchte, ist vom individuellen Entwicklungsstand und vom Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und nicht allein vom Alter abhängig.

 

6.2     Förderung der sozialen Fähigkeiten

Bei den Wurzelzwergen ist mir gegenseitige Rücksichtnahme sehr wichtig. Die Gefühle des anderen werden respektiert und akzeptiert. Es gibt keine Gewalt und niemand wird ausgeschlossen.

Konflikte sollen die Kinder untereinander lösen. Dabei möchte ich sie anleiten und unterstützend zur Seite stehen.

 

6.3     Freude am Lernen und Wissenserweiterung

Kinder verfügen über ein unerschöpfliches Maß an Neugierde und Wissensdurst.

 

6.3.1    Körper, Bewegung und Gesundheit

Ich unterstütze die Kinder in Ihrem angeborenen Bewegungsdrang. Unser großer Garten, das Rosarium oder ein schöner Spielplatz laden sie ein, zum krabbeln, laufen, toben und springen. Sollte das Wetter nicht mitspielen, so wird im Haus getanzt, gesungen und getobt. 

Zur grobmotorischen Entwicklung werden den Kindern verschiedene Gegenstände zur Verfügung gestellt, wie z.B. Spielhaus, Trampolin, Fahrzeuge, Sandkiste, Rutsche, Schaukel, Bällebad oder Krabbeltunnel.

Für die Feinmotorik gibt es Bausteine, Papier, Stifte oder Steckspiele. Auch werden wir zusammen malen, kleben, schneiden und kneten.

 

6.3.2    Sprache und Kommunikation

Dieser Bereich ist eng mit den anderen Teilgebieten verbunden, da das Sprechen mit den Kindern uns alle im Alltag begleitet. Von daher rede ich sehr viel mit den Kindern und begleite auch meine Tätigkeiten sprachlich. Dadurch verbindet sich die sinnliche Wahrnehmung und der dazugehörige Begriff. Es versteht meine Äußerung, auch wenn es selbst noch nicht in der Lage ist dies selbst zu verbalisieren.

 

6.3.3    Darstellen und Gestalten

Um die Kreativität der Kinder zu fördern stehen Zeichenblätter, Buntstifte, Wachsmalstifte und Kreide zur Verfügung. In der Natur sammeln wir Blätter, Steine, Stöcker o.ä. welche wir dann ggf. zum Basteln benutzen. Ebenfalls können sich die Kinder verkleiden und Rollenspiele für sich entdecken.

 

6.3.4    Natur und Umwelt

Damit die Kinder ihre Natur und Umwelt kennenlernen, halten wir uns viel draußen auf. Wir beobachten Tiere und Pflanzen. Schauen wie die Tomaten, Kartoffeln, Kürbisse, Weintrauben, Äpfel, Johannisbeeren oder Himbeeren reifen und wachsen. Wir bauen selbst Gemüse und Kräuter an und pflegen unsere Pflanzen.

 

6.4      Gesundheit und Ernährung

Ein gut ausgewähltes Speiseangebot beeinflusst langfristig die Essgewohnheiten der Kinder. Obst, Gemüse und Vollkornprodukt, aber auch Fleisch und Fisch versorgen den Körper mit allen lebensnotwendigen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen.

Daher lege ich großen Wert auf eine gesunde abwechslungsreiche Kost. Ein ausgewogenes Frühstück wird von zu Hause mitgebracht.        Das Mittagessen wird täglich frisch hier zubereitet (im Vollzeitplatz inklusive - keine Extrakosten). Je nach Alter und Lust der Kinder können diese bei den Vorbereitungen mithelfen. Es wird kein Kind zum Essen gezwungen. Es ist vollkommen normal, dass ein Kind mal keinen Hunger hat oder ein Gericht einfach nicht mag. In so einem Fall steht immer Obst oder Gemüse bereit.

Als Getränke gibt es Wasser und ungesüßten Tee.

 

6.5      Körperpflege und Sauberkeitserziehung

Nach den Toilettengängen, dem Spiel im Freien, dem Malen etc. werden die Hände gewaschen.

Die Sauberkeitserziehung setzt eine gewisse körperliche Reife voraus.

Das heißt, dass bestimmte Muskeln und Nervenbahnen ausgebildet sein müssen, damit das Kind seine Blasen- und Darmmuskulatur kontrollieren kann. Daher wird jedes Kind seinem entsprechenden Stand der Entwicklung, von mir gefördert. Das Kind entscheidet, wann es soweit ist.

 

Sobald Interesse an Toilette oder Töpfchen signalisiert wird, unterstütze ich das Kind in seinem Bestreben. Das Weglassen der Windel bespreche ich gemeinsam mit den Eltern, da die Sauberkeitserziehung zu Hause und in der Tagespflegestelle parallel laufen sollte. Für die Zeit des „Trockenwerdens“ stellen mir die Eltern mehrere Wechselsachen zur Verfügung, falls doch einmal etwas daneben geht. In dem Fall reagiere ich gelassen und ruhig und ermutige das Kind.

 

7    Mitbringliste für Tagespflege

Da wir gerne bei Wind und Wetter nach draußen möchten, ist es wichtig, dass die Eltern die Kinder der Jahreszeit entsprechend anziehen. Damit auch ausgelassen gespielt und getobt werden kann, empfiehlt sich Kleidung die schmutzig werden darf.

Da jedes Kind seine eigene Aufbewahrungskiste bei mir hat, können die Eltern – je nach Jahreszeit – entsprechende Kleidung hinterlegen. Ebenfalls Ersatzkleidung, falls mal etwas daneben geht.

 

Es werden folgende Sachen benötigt:

  • Wechselwäsche
  • Hausschuhe/Stoppersocken
  • Regenjacke und-hose, ggf. Gummistiefel
  • Windeln, Feuchttücher
  • Kuscheltier, Tuch o.ä. für den Mittagschlaf

 

 

8     Zusammenarbeit mit den Eltern

Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für Ihre Kinder. Die Zusammenarbeit zwischen den Eltern und mir sollte stets von einem respekt- und vertrauensvollen Umgang begleitet werden. Im Zentrum der Zusammenarbeit steht das Wohl des Kindes. Wichtig ist mir, dass die Eltern mit mir jederzeit über Ängste, Sorgen und oder die momentane Situation ihres Kindes sprechen, damit ich darauf eingehen und in der Betreuung berücksichtigen kann.

Das Tür- und Angelgespräch findet täglich statt und ist unverzichtbar für den schnellen Informationsaustausch. Diese Gespräche sind essenziell wichtig, da ich hierbei z.B. erfahre wie das Kind geschlafen hat, wer es abholt, etc.

 

 

 

9     Schlusswort

Ich freue mich auf eine gute und aktive Zusammenarbeit, sowie Anregungen, Lob und Kritik der Eltern. Bei Problemen bitte ich darum, mich direkt anzusprechen. Wer das nicht möchte darf sich auch gerne an die Familienbildung wenden.

 

 

Beste Grüße

Nancy Golz